Samstag, 21. Januar 2012

“Tausend strahlende Sonnen”

Nachtrag (auch wenn er am Anfang des zu erweiternden Textes steht - der Wichtigkeit und besseren Lesbarkeit wegen):

Zum Buch "Tausend strahlende Sonnen", dass die Geschichte zweier afghanischer Frauen widerspiegelt, denen wirklich übel mitgespielt wurde; eben hauptsächlich weil sie in einem Scharia-geplagten Land Frauen sind, dazu muss ich sagen sind mir beim Lesen Gedanken gekommen, die ich sonst so nie bekommen würde. Denn bisher war ich fast immer nur Betrachter von außen und nicht Miterlebender im Inneren einer Geschichte, wie eben bei dieser.

Gedanken: "Mach es, Mädchen! Schlag zu! Mach ihn tot! Er hat es verdient! Los jetzt!"

Keine christlichen Gedanken, ich weiß. Hier zeigt sich, dass man nur schwer seinen Menschen verlassen kann. Dabei sei noch einmal angemerkt, es ist für mich gesehen "nur" eine Geschichte. Aber ich bin mir sicher, sie kommt so viel zu oft in der Welt vor.

Ein letzter Gedanke: Ein jeder "Befreier", der in Afghanistan seine Macht aufrichtete und bejubelt willkommen geheissen wurde, entlarvte sich als schlimmerer Aggressor, als sein Vorgänger! Selbst die tollen Taliban. Besonders leidtragend: Frauen.

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Mir ist schon damals beim ersten Buch eines asiatischen Autors aufgefallen, dass deren Art Geschichten zu erzählen eine völlig andere ist, als die, die man aus der westlichen Literatur kennt. Ehrlich, anrührend und voller Leben. Solidarität und wirkliche Anteilnahme sind hier tatsächlich zu spüren und man ist als Leser nicht nur Beobachter der Szenerie, sondern man taucht in die Geschichte ein. Man erlebt sie wirklich mit. Insofern ist er mir auch nicht verwunderlich, dass ich beim Lesen von Khaled Hosseinis zweitem Buch “Tausend strahlende Sonnen”, die Tränen nicht zurückhalten konnte. Soweit überhaupt einmal zu kommen ist schon eine “Leistung” für mich, um diesem Ereignis einmal Ausdruck zu verleihen.

Wer also gern liest und ehrlich etwas vom asiatischen Schicksal erfahren möchte, dem seien hier drei Autoren ans Herz gelegt. Zum einen der schon erwähnte Khaled Hosseini (sein Erstling “Drachenläufer” dürfte nicht ganz unbekannt sein und wurde auch bereits verfilmt), der sich mit dem afghanischen Volk befasst und zum weiteren Rohinton Mistry sowie Altaf Tyrewala, die ihrerseits uns das Schicksal der Inder vor Augen führen.

Es sind gewaltige Werke, die man hier zu lesen bekommt und zeigen ein ganz anderes Leben, weitab von der westlichen Ellbogengesellschaft.

Prädikat: sehr empfehlenswert!
Lesen lohnt sich!
Jedenfalls für mich, immer wieder, bei solcher Literatur.

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