Montag, 8. Februar 2010

Nimm zwei

Schon wieder gibt es ein kleines Happening. Blog-Jahr drei steht vor der Tür und das zweite ist in trockenen Tüchern. Also:

Lets have a P-A-R-T-Y!

to be continued…

Montag, 1. Februar 2010

Ja, wann fahren sie denn?

Montagmorgen.

S-Bahn voll. Ich muss die ganze Fahrt über stehen. Nichts besonderes eigentlich.

Umstieg zur U-Bahn. Verspätung. Bei meinem Eintreffen an der Station sind zehn der zwanzig Minuten Verspätung bereits verstrichen.

Mittlerweile sammeln sich mehr Fahrgäste auf dem Bahnsteig, als einem lieb ist.

U-Bahn fährt ein.

Quetschen, schieben, drücken. Drin. Meine Überlegung war, den nachfolgenden Zug zu nehmen. Da die Durchsage sich aber lediglich auf „In Kürze folgt ein weiterer Zug“ ohne eine zeitlich genauere Angabe hinreißen ließ und ich während der Wartezeit den letzten Sitzplatz am Bahnsteig ergattern konnte, somit aber ohne Verlust desselbigen nicht die Anzeigetafel für meine Linie erkennen konnte und dadurch nicht wusste, wann „in Kürze“ reell bedeutete und bei Einfahren des Zuges die Anzeigetafel eben nur den aktuellen Zug als eintreffend anzeigt, nahm ich diese verspätete erste Chance war. Das ich die ganze Zeit in der U-Bahn stehen musste (was eher selten der Fall ist, im Gegenteil zur S-Bahn)  muss ich wohl nicht hinzufügen.

tokio So stehen wir nun alle wie die Ölsardinen in der Büchse (nichts allerdings im Vergleich zur Tokioter U-Bahn) und genießen unsere Fahrt.

Denn, ob all des Gedränges, war es unser Chauffeur, der die Stimmung im Zug hochhielt. Auch eher eine Ausnahme in den Münchener U-Bahnen.

Anfangs noch recht verhalten: „So, wenn wir voll sind fahren wir los. Wir sind voll.“ Der Humor liegt hier eher zwischen den Zeilen. Nicht das „voll“ im Sinne von zu viel getrunken brachte den Schmunzler, sondern dass er zwischen den beiden Sätzen keine Sekunde Platz ließ.

Wenn irgendwo eine Tür nicht richtig schließt, müssen nochmal alle Türen des Zuges geöffnet werden – nach Aufforderung des Fahrers an die Fahrgäste. Heißt, wer direkt an der Tür steht, öffnet diese eben erneut. Das ging bei zwei Haltestellen hintereinander so. Die Ungeduld der Fahrgäste quittierte dies jedes Mal mit einigen Seufzern. Als dann an der dritten darauffolgenden Haltestelle alles auf Anhieb mit dem Schließen der Türen klappte, ließ uns unser Fahrer dies auch wissen: „Wir haben diesmal grünes Licht. Wir können direkt losfahren.“

Um der Laune der genervten Morgenmuffel dieser U-Bahn (mich natürlich ausgeschlossen) wieder ein bisschen auf die Sprünge zu helfen, hat an der nächsten Haltestelle diese Gute-Laune-Rakete der Münchener Verkehrsbetriebe doch tatsächlich für einige Sekunden DIESEN Karnevalskracher eingespielt. Den Leuten hat es gefallen, was man an den Lachern erkennen konnte.

So. Bis hierher war die Fahrt ja schon recht unterhaltsam. Aber der Brüller sollte erst noch kommen. Kurz vor einer weiteren Station – nachdem er jedes Mal die Fahrgäste mahnte, doch nicht zu sehr zu schupsen und alle Türen des Zuges zum Einsteigen zu benutzen, kam sein Glanzstück des Morgens:

„Nächster Halt: Innsbrucker Ring.“ Kurze dramatisierende Künstlerpause. „Bitte in Fahrtrichtung vorn aussteigen.“ Ein zweites abwartendes Innehalten, dann: „War nur Spaß. Bitte rechts aussteigen.“ Die Massen honorierten es mit einem weiteren Lacher, der auf seiner Habenseite zu Buche schlug, wahrscheinlich aber in seiner einsamen Fahrerkabine ungehört blieb. Na ja, immerhin hatte er dort einen Sitzplatz mehr als ich.

Trotz der ganzen Steherei und der Enge im montagmorgentlichen Berufsverkehr, entstieg ich diesem Zug jedoch mit einem Lächeln – vielleicht nicht mehr erkennbar im Gesicht, dafür aber für mich fühlbar im Gemüt. Wenn ich da an Durchsagen vergangener Tage denke….

Kommt nach München, habt Spaß, erlebt was – fahrt U-Bahn.u-bahn