Freitag, 22. Februar 2008

Sagen Sie auch die Wahrheit? …und SIE?!

Obwohl ich ja schon seit ein paar Jahren kein auswärtiges Autokennzeichen mehr habe und mich somit durch das „M“ als ortsansässigen Bürger der bayerischen Landeshauptstadt ausweisen kann, scheint das verkehrsüberwachende und vornehmlich in grün gekleidete staatliche Aufsichtsorgan mit den bunten Lichtern auf dem Dach ihrer Fahrzeuge weiterhin ein großes Interesse an mir und meinem Fahrzeug zu haben.

Am Mittwoch, mal wieder auf dem Weg zur Gemeinde (zum Glück nicht mit den Öffentlichen), ein paar Hundert Meter vor meinem Ziel, fuhr ich an einer Seitenstraße vorbei. Vorschriftsmäßig zeigte mein Tacho die in geschlossenen Ortschaften zulässigen 50 km/h an – was nicht unbedingt die Regel bei mir ist. Jedenfalls, als ich die Seitenstraße so passiere, kann ich gerade noch aus dem Augenwinkel erkennen, dass dort ein Fahrzeug seine Lichter einschaltete und losfuhr.

Da nach mir noch zwei oder drei Fahrzeuge in kurzem Abstand folgten, konnte sich dieser Wagen nicht direkt hinter mich setzen. Ich hatte aber schon registriert, dass es ein „Six-Pack“ der Grünen war, die Scheinwerfer schon aufgeblendet.

Die nächste Ampel die ich erreichte passierte ich ausnahmsweise mal nicht, obwohl sie erst dunkelgelb zeigte und somit war die Chance für die Grünen gegeben, sich noch zwischen mich und den nachfolgenden Wagen zu quetschen und beim Grün der Ampel ihr Geschick an der Lichthupe zu demonstrieren, genau so lange, wie ich um die Kurve fuhr und zwanzig Meter weiter eine Möglichkeit zum Halten suchte.

Als der junge Straßensheriff an mein Fahrerfenster trat verlangte er wie üblich das Berechtigungsschreiben zum Führen von Fahrzeugen, sowie den Nachweis, dass ich jenes Fahrzeug, in dem ich mich befand, nicht widerrechtlich bewegte. Als er sie hatte, kam was kommen musste. Er wollte mich unbedingt in voller Größe außerhalb meines Wagens begutachten.

Seine Kollegin
leuchtete
derweil mit einer
Taschenlampe
von der
Beifahrerseite aus
in mein Fahrzeug
und versuchte
die Tür
zu öffnen.



Pech gehabt, keine Zentralverriegelung.

>>>Wie kommt die überhaupt dazu,
einfach ungefragt meine Autotür öffnen zu wollen?<<<


Ihr Kollege wollte nun von mir wissen, ob ich öfter in Verkehrskontrollen involviert wäre. Ich musste ihm leider sagen, dass ich seit einem halben bis dreiviertel Jahr ziemlich links liegen gelassen wurde von seinen Kollegen, ich aber kein Neuling auf diesem Gebiet war.

Als ich aus dem Auto raus war und dem jungen Waldmeister, ääh Wachtmeister gegenüberstand, welcher sich auf dem Bürgersteig befand und ich mich noch auf der Straße, fing dieser auch sofort an seinen exakt einstudierten Text in ordentlich verständlichem Dienstdeutsch zu präsentieren.


Er sprach gerade das achte oder neunte Wort, als ich mich aus der vis-a-vis Perspektive löste, um einen Schritt nach links auf dem Bürgersteig zu tun. Die prompte Reaktion des Uniformierten war, ob ich vorhätte öfters meinen Standpunkt zu wechseln und er sich jedes Mal drehen müsste. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich einfach nicht auf der Fahrbahn stehen wollte. Die Art, wie er zu mir sprach, ließ ihn keine Sympathiepunkte bei mir gewinnen.

Nachdem er nun im Uhrzeigersinn um neunzig Grad herumschwenkte und mir wieder in die Augen schaute (er musste aufschauen, der Kleine :-D) verfiel er wieder in sein Dienstgespräch. „Schwere Verkehrsunfälle…blabla…mehr Kontrollen…blabla…Alkohol…blabla…Drogenkonsum…blabla“ usw. usw..

>>>Den kannst du nachts halb drei wecken und mit schlechter Technomusik beschallen, der gibt dir die volle Rede ohne Punkt und Komma.<<<

Zurück zum Geschehen. Er gab mir zu verstehen, dass sein heutiges Anliegen war, herauszufinden, ob ich bewusstseinserweiternde halluzinogene Derivate oder dergleichen genossen hätte. Noch bevor ich nein sagen konnte, erklärte er mir ganz genau, wie lange der Drogenschnelltest,

den er schon siegessicher in seiner Hand hielt, die letzte Genussrunde vorgenannter Substanzen nachweisen könne.

>>>Leider habe ich schon wieder vergessen, was genau er zu Besitz und Gebrauch dieser Mittelchen sagte, besonders deren Legalität. Da ist ja mittlerweile einiges erlaubt, wenn ich mich da richtig erinnere.<<<

Weiter im Text: Sollte ich sagen, ich hätte nichts dergleichen konsumiert in den letzten fünf Tagen oder so und der Test würde etwas anderes nachweisen, setze er dies dann mit einem Genuss der Substanz unmittelbar vor dieser Kontrolle gleich. Er erwähnte immer wieder wie oft er angelogen würde und die Aussage vor dem Schnelltest nicht kompatibel mit dem Ergebnis eben dieses Testes danach wäre und er dem Probanden dann gar nichts mehr glauben würde. Ich solle genau überlegen, es könne ja auch sein, dass man, wenn man mal Alkohol genießt (ich hatte ihm gesagt, dass am WE beim Pokern gern ein oder zwei Bier die gesellige Runde aufheitern), nicht mehr unbedingt 100%ig Herr über seine Aktivitäten ist und da dann einiges passieren könne – genau, ich fall nach zwei Bier total bewusstlos mit dem Mund in einen Joint und rauche den dann logischerweise auch unbewusst auf.

>>>Vorschriftsmäßig ließ er mich aber wissen, dass er mir keinesfalls einen Verdacht zusprechen wollte, ihn anlügen zu wollen.<<<


Jetzt kommt´s:
Kaum, dass er seine umfangreichen Ausführungen beendet hatte,
fasste er alles noch einmal für mich zusammen – hat er mich doch
pauschal erst einmal verdächtigt?

„Ich gebe ihnen jetzt noch einmal 30 Sekunden Zeit, über ihre Antwort nachzudenken. Danach glaube ich nur noch, was der Test mir sagt. Sollte der Test ergeben, dass sie vor kurzem Drogen konsumiert haben werden wir sie mit aufs Revier nehmen und ihre Weiterfahrt ist hier vorbei.“ ließ er mich wissen.

Ich habe ihm SOFORT geantwortet, dass ich da nicht eine Sekunde überlegen muss, da ich nichts konsumiert hätte. Kaum eines weiteren Blickes wert, händigte er mir meine Papiere aus und fragte seine Kollegin noch mal, ob sie noch etwas hätte, dass geklärt werden müsste.

Sie wollte doch
tatsächlich wissen,
was das zwischen
den Vordersitzen
mit dem Griff
dran wäre.

Den Schirm
den ich nannte,
wollte sie aber
unbedingt sehen,
nur um mir
hinterher eine
Unbedenklichkeit
dieser „Alltagswaffe“
zu bescheinigen.


Man wünschte mir dann noch eine gute Weiterfahrt, das Übliche eben.


ABER, habt ihr es bemerkt? Man hat mich beschissen (sorry, aber mir fällt dazu nichts anderes ein)! Was war denn auf einmal mit dem mir versprochenen Drogenschnelltest?? Ich bin Steuerzahler, ich habe ein Recht auf diesen Test, auch wenn das Ergebnis mich und nicht den Testleiter als Sieger hervorgebracht hätte! Der Kollege hat mich voll angelogen. Ist ja schon wie in der Politik!....


....FRECHHEIT so was!

Sonntag, 17. Februar 2008

Ja, wo fahren sie denn?

Heute morgen sitze ich im Bus.
Das kommt bestimmt dem ein oder anderen komisch vor.
War aber so.
Da mein Auto nach einer neuen Batterie verlangt und diese sonntags nur echt sehr schlecht aufzutreiben ist, war mein Weg zur Gemeinde eben von einem (na ja, genauer gesagt drei, weil zweimal umsteigen) Bus abhängig.
Als dann der Bus an einer wichtigen Weggabelung stand und an der Ampel auf die Grünphase wartete, drehte sich der Fahrzeugführer dieses Gefährtes doch tatsächlich um und fragte in den Fahrgastraum:

"Weiß vielleicht jemand, ob ich hier geradeaus fahren muss oder erst links und dann zweimal rechts?"

HALLO? Wer ist denn hier der Busfahrer??
Zum Glück gab es direkt hinter der Kreuzung in beide dem Busfahrer zur Verfügung stehenden Alternativen eine Haltestelle und ich musste dort eh umsteigen.

Ich weiß schon, warum ich so selten mit den Öffentlichen fahre. Und diese Begebenheit war auch nicht sehr förderlich, mich umzustimmen.

Kommt nach München, habt Spaß, erlebt was - fahrt BUS!

Samstag, 9. Februar 2008

Kunst kommt von Können - dachte ich jedenfalls bisher immer

"Kultur-Tour" - mein aktuelles Sonntag-nach-der-Gemeinde-Hobby mit Gleichgesinnten. Hier in München bieten viele Ausstellungen und Mussen die Möglichkeit an Sonntagen für nur einen Euro oder sogar ganz kostenlos ihre Hallen zu entern und ihre "Kunst" zu bewundern (streckenweise zu belächeln).

"Alte Pinakothek" (noch wirklich Kunst), "Neue Pinakothek" (größtenteils Kunst), die "Pinakothek der Moderne" (Kunst?) und das Stadtmuseum (durchaus künstlerich wertvoll) waren die bisherigen Anläufe unserer "Kultur-Tour".

Dieses Bild
nennt sich
"Komposition Blau-Rot auf Weiß"
von Blinky Palermo
(dafür, dass er aus Leipzig kam,
muss das ein "Künstler"name sein -
wer will schon im wahren Leben
mit dieser "Kunst"
in Verbindung gebracht werden.


Selbst wenn man einem "Machwerk" einen vermeintlich italienischen Namen gibt, wird es nicht besser. Alberto Burri gab diesem Zusammenschnitt aus mehreren Kartoffelsäcken den treffenden Namen:
"Grande sacco" (kein Witz)
Es gab aber auch durchaus Interessantes zu bestaunen, zwar fotografiert, aber besser, als so manch anderes Ausstellungsstück.
Mancher Ausstellungsbesucher, der extra von weit herkam, wurde dieser Kunst dann auch recht schnell müde.

Soviel erst einmal zur Münchener Kunst. Es lohnt sich, dass mal mit eigenen Augen zu sehen - sonst glaubt man das ja gar nicht. Und das war nur die Spitze vom Eisberg. Selten habe ich für einen Euro mehr Comedy bekommen ;-)

Freitag, 8. Februar 2008

time to say ... HELLO

Blog-Hütte, Blog-Schokolade, Blog-ade, Anti-Blog-ier-System, Fan-Blog, Schreib-Blog ... so viele Blogs gibt es da draussen.
Und jetzt auch einen von mir. Ich kann mir vorstellen, wie ihr euch freut.

In Zukunft werde ich immer hier, wenn ich niemanden zum Quatschen habe euch dazu verdonnern meine Geistesblitze (oder auch nicht) hier zu lesen.

Also, immer schön gespannt sein, was sich hier bei mir in München - oder Minga, wie der Einheimische sagt - tut.

Was mir tagtäglich so begegnet, es sei aufregend, haarsträubend, lächerlich oder einfach nur der Weitergabe wert, werde ich euch nun mitteilen, ob ihr wollt oder nicht!

Also, stay tuned - die Party fängt an.

Geblogte Grüße,
euer Daniel.